Sonntag, 30. August 2015

Stauden ohne Ende


Die liebe Ursula war zu Besuch und gemeinsam haben wir eine kleine Fahrt zu einem nahgelegenen Staudenparadies gemacht.


Stauden, so weit das Auge reicht. Ohne Wegeplan oder fachmännische Hilfe des unheimlich freundlichen und kundigen Personals, ein Abenteuer der botanischen Art.


Dutzende, nein hunderte von Stauden aller nur denkbaren Gattungen.


Ein Blick vorab auf die Internetseite oder in den hauseigenen Katalog ist vor einem Besuch unbedingt empfehlenswert. Zu vielfältig ist einfach das Angebot. Ansonsten könnte die Suche nach dem gewünschten Pflänzchen schon mal etwas länger dauern... ;o)


Weiß man aber, was man möchte, bekommt man Pflanzenschildchen, auf dem der Standort zu finden ist, gedruckt und man kann sich mit seinem kleinen Handkarren auf die Suche begeben. Ein klasse System!


Ich liebe Clematis, habe jedoch noch nie so richtig Glück mit dem empfindlichen Pflänzchen gehabt.


Stauden in all ihrer Pracht, wenn sie erst einmal groß geworden sind.


Storchenschnabel, der mir im Urlaub so ans Herz gewachsen war, musste natürlich auch mit. Herr Stade hat es sich nicht nehmen lassen, uns die am dankbarsten blühende Sorte ans Herz zu legen. Und die obere, zartrosa Variante musste auch mit. Ganz schön gefährlich, jetzt wo ich weiß, dass die Gärtnerei nur eine knappe viertel Stunde von uns entfernt ist... ;o)

Danach haben wir und noch in die Nesseln und Dornen geschlagen und ein paar Brombeeren gepflückt. Viele waren noch grün, viele rot, einige zu klein und etliche schon vertrocknet. Verrückter Sommer! Wir haben noch die Schönsten rausgepickt, unterbrochen nur von einigem Wehklagen und Flüchen, wenn die Nesseln wieder schneller waren, als wir selber. So konnte Ursula mit ausreichender Beute den Heimweg antreten und ich hoffe, ihre Errungenschaften werden an ihrem neuen Standort gut gedeihen.

Sonntag, 23. August 2015

Angelus


Zum Himmel und den Engeln habe ich wahrhaft sehr oft beim Stricken dieses schönen Tuches beten müssen, bevor der letzte Faden vernäht werden konnte.
 

Vor längerer Zeit habe ich mir zwei schöne Garne bei einem Besuch bei Catrin im Nachbarort Wipfeld extra für dieses Tuchmuster gekauft. Warum es danach so lange gedauert hat, bis ich die ersten Maschen aufgenommen habe, kann wieder einmal nur an 100 anderen Plänen und Projekten gelegen haben. ;o)


Muster und Wolle ließen sich wunderbar stricken, bis... ja, bis ich an die Abschlusskante kam. Eine sehr schöne und noch nicht häufig gesehene Flechtverzopfung, auf die ich mich im Voraus, unbedarft wie ich war, schon sehr gefreut hatte.
 

Schnell kam der Tag des freudigen Kantenstrickens und der damit verbundenen Maschenabnahme. Aber Heidewitzka, was hab ich große Augen gemacht. Kurze Reihen, Verzopfung, Garnwechsel und nur in jeder 2. Reihe eine Maschenabnahme! Nach 20 Umdrehungen, das heißt 10 Maschen Abnahme bzw. 20 Reihen Bordüre hab ich das Teil in die Ecke geschmissen und monatelang mit Missachtung gestraft.
 

Ein lichter Moment der Selbstdisziplin ergriff dann irgendwann von mir Besitz und hat mich weitere 40 Reihen stricken lassen. Nur 20 cm weiter gekommen! Ich sah keinen Fortschritt. Weg mit dem Ding!


Wieder Monate später und erneutem "Es muss doch mal was fertig werden-Eifer", habe ich das Tuch mit in den Urlaub genommen. Was soll ich sagen? Mit Sand zwischen den Zehen und dem munteren Ruf des Austernfischers (Meeresrauschen gibt es leider auf Föhr nicht, außer bei Hochwasser und Sturm) haben mich ein Angelus erhört und den nötigen, inneren Frieden mit dem Tuch geschenkt. Selbst der Drehwurm machte plötzlich Spaß und die unendlichen Maschen wurden unwichtig. Bis...
 

das Ende des dunklen Garns heranrückte. Irgendwie habe ich es früh geahnt, dass ich nicht auskommen würde, so dass mich diese Tatsache nur für einige Minuten aus der Bahn werfen konnte. Zähneknirschend musste ich für die fehlenden 3 bis 4 Meter Garn nachordern. Nach 2 Jahren ist an eine annähernd identische Partie bei einem handgefärbten Garn natürlich in keiner Weise zu denken. Ich habe es, immer noch innerlich in mir ruhend, schulterzuckend zur Kenntnis genommen.


Man sieht es kauuuum..., mich stört es nicht. Bleibt dennoch die Frage, wie die Designerin mit einer Garnempfehlung von geringerer Lauflänge ausgekommen ist. Egal, für den schönen, überzähligen Strang habe ich schon eine Verwendung geplant. Die neue Färbung ist nämlich noch schöner, als die alte. Und ich würde dieses Tuch glatt noch einmal stricken!
 

Fazit: Grolle nie eines Musters all zu lange; geht Dir das Garn aus, wird Dir Angst und bange! ;oD

Sonntag, 16. August 2015

Blüten im Unterholz


Schneller als man bis 14 zählen kann, ist der Urlaub auf Föhr auch schon wieder um. Zwei halbe Tage Regen und durchweg Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad im Schatten, die sich aber locker 5 Grad wärmer anfühlten, trugen nicht gerade zu handarbeitlichen Höchstleistungen bei, weil wir das perfekteste Strand-, Eisess-, Kaffeetrink- und Promenadenschlenderwetter überhaupt hatten. :oD


Dennoch habe ich die ersten 135 g von 249 g meiner Auftragsarbeit für Catrin, aus einer Färbung von Melanie verspinnen können.


Seidig, glänzend und schwer fallen die 717 m! (531 m/100 g), die im Kammzug,


eine Mischung aus BFL, Seacell und Tussahseide, noch ein etwas anders Bild (von Catrin ausgeliehen) boten.


Spontan erinnerten mich die Farben an den Strauch der Apfelrose, deren erste, langsam rot werdenden Früchte, sich mit den letzten zartrosa Blüten abwechseln. Sehr sanfte Spätsommerfarben... wie sie wohl verstrickt wirken?


In den zahlreichen Stunden am Strand habe ich dann doch reichlich Maschen verstricken können. Witzig, als der Wind an einem Tag den Faden waagerecht vor mir her wehte und ich nicht wusste, ob ich die nächste Masche stricken, ober lieber den Sonnenschirm festhalten sollte, bevor er aufs offene Meer hinausgetrieben wurde..., ok, ca. 1 km weit hüfttief... es hätte Schlimmeres geben können. ;o) Von dem Tuch, bei dem mir am Ende etwa 3 m Garn fehlen und ich ärgerlicher Weise also noch einmal nachbestellen muss, berichte ich das nächste Mal.

Sonntag, 9. August 2015

Der Färbeeifer lässt nicht nach

 
zumal die Gläser irgendwie nicht leerer werden.

 
Die Muster sind schon geplant. Es sollen einmal eigene Sockenentwürfe werden. Ich weiß im übrigen gar nicht, wieso mich auf einmal eine leichte Braunphase überkommen hat... ;o)

 
Vielleicht weil diese schönen, heimischen Falter einen dazu inspirieren...


Sonntag, 2. August 2015

Haus Baratheon

 
Fans der Bücher "Das Lied von Eis und Feuer" oder die entsprechende Fantasie-Mittelarlter Serie  wissen, um welches Königreich es sich bei diesem Muster handelt.
 
 
Wer weder Bücher noch Serie kennt, dem sei verraten, dass das im Roman vorkommende Königsgeschlecht einen Hirschen im Wappen trägt, das die Designerin in diesem interessanten Zopfmuster, das frei zur Verfügung steht, wiedergeben wollte.

 

Zugegeben, der Name klingt viel besser, als das Königshaus mit seinen Charakteren darstellt (man hat ja so seine Lieblingshelden...), aber das ist den Socken an meinen Füßen egal. ;o)

 
Die Wolle zum Projekt hatte ich letztens extra dafür gefärbt.

 
Nach dem ersten Mustersatz habe ich erst einmal tief ausgeatmet, hatte ich doch die Vermutung, dass mich die Verzopfungen und das Rechts-Links-Muster ganz schön aufhalten würden.

 
Dem war aber dann doch nicht so, und einmal in Schwung gekommen, ging das Muster ganz locker von der Hand.
 
 
 
Hier noch einmal das Muster ohne Inhalt, weil meine Begeisterung keine Grenzen kennt. ;oD