Sonntag, 19. März 2017

Seegrund


Ich muss zu diesem Bild einmal die passende Geschichte erzählen.

Die eine oder andere von Euch kennt sicher die kriminalistischen Fälle des sehr lebensnahen, leicht chaotischen Kommissars aus dem Allgäu und amüsiert sich köstlich. Vor einigen Jahren hatte ich mir drei Exemplare und besagten Titel auf dem Remittendenwühltisch gesichert und erst vor kurzem mit der Auflösung besagten Falls begonnen.

Auf Seite 256 wurden meine Augen groß und die Ermittlungen jäh unterbrochen. Es fehlten Seiten! Denn die Geschichte sollte nun wieder bei Seite 225 beginnen und sich bis 256 wiederholen, um anschließend nahtlos mit Seite 289 fortzufahren. Hä? Wieso kam dieser Ausschuss in den Handel? Das war kein Mängelexemplar, sondern eine komplette Fehlproduktion.

Nun hatte ich eine aberwitzige Idee in Sachen Kontaktaufnahme mit dem Verlag um dessen Kundenfreundlichkeit zu testen. Nämlich mit der Bitte, mir bei der Auflösung des Falles behilflich zu sein und wenn möglich, die fehlenden Seiten per PDF-Datei zur Verfügung zu stellen oder eine andere Lösung zu finden, die Ermittlungen nicht im Sande verlaufen zu lassen. Ich würde mich sehr freuen! Eine nette, individuelle Antwort über die Aufklärung, was ein Mängelexemplar ausmacht und was nicht, dass dieses Buch wohl aus Versehen in den Handel gekommen ist, inklusive Entschuldigung, kam erfrischend schnell.

Wenn aber der letzte Absatz mit einem "leider" beginnt, braucht man eigentlich schon gar nicht mehr weiter zu lesen. Ich habe es trotzdem getan und kam aus dem Staunen nicht heraus. Man hätte mir nur dann ein Ersatzexemplar zusenden können, wenn ich das Buch regulär erstanden hätte (meine Ehrlichkeit wurde mir also hier zum Verhängnis, denn einen Kassenzettel hätte ich nach 6 Jahren nun auch nicht mehr vorweisen können und hätte das Buch ja dennoch gebraucht von Privat erstanden haben können) und die Zusendung der fehlenden Seiten würde aus urheberrechtlichen Gründen auch nicht gehen. Ich möge bitte Verständnis haben! Ja, mit Ausrufezeichen stand da tatsächlich. Hä? Mal kurz nachdenken... Nö, hab ich leider nicht! Auch mit Ausrufezeichen! Nämlich aus Gründen des Verkaufs von mehr als mangelhafter Ware nicht. Auch wenn ich mit dieser Einstellung vielleicht falsch liege. "Ach, die Tomaten aus dem Angebot sind schimmelig? Jahaha, hätten Sie die reguläre Ware genommen, dann hätten wir Ihnen die schimmeligen natürlich ersetzt!"

Leider mag ich jetzt gar keine regulären Bücher dieses Verlages mehr kaufen und greife da doch lieber auf Flohmarktschnäppchen zurück. Man muss ja schließlich jederzeit mit Fehlbindungen rechnen und möchte nicht ein weiteres Mal dumm in die Röhre gucken. ;oD

Oder ich erzähle es, wie in diesem Fall, einer lieben Strickfreundin und die sagt mir, dass sie dieses Buch gerade für den Flohmarkt aussortiert hat und mir gerne zur Verfügung stellt. Was für ein Zufall!


Und als Dankeschön an sie, hier meine Version des Tatortes Seegrund, mit ganz viel See 


und auf dem Grund viele Schätze und ein wenig Leiche. ;o)

Sonntag, 12. März 2017

Lintilla


Jetzt hab ich auch eine! Der pure Zufall hat es ergeben und sie hätte schon lange fertig sein können. Stricken ging nur im Schneckentempo und geribbelt werden musste auch noch. :o/
 

Zwei vollkommen identisch gefärbte Stränge in leuchtenden Farben konnte ich einfach nicht abgeben und wollten verstrickt werden. (Einer davon war schon auf den Nadeln.) Ein erster Versuch mit einem Lacemuster war enttäuschend. Der glatt rechte Teil vollkommen langweilig und das Muster hatte auch keine schöne Wirkung.
 

Der erste Gedanke war, dass ein Garn mit Kontrastfarben wohl am besten in kraus rechts rüber kommt.
 

Ich würde sagen, es hat sich bestätigt. Und nachdem ich die komplette Abschlussrüsche noch einmal geribbelt habe weil viel zu viel Garn übrig war, waren nach der zweiten Fertigstellung nur noch 2 Gramm übrig. Punktlandung! ;o)

 

Sonntag, 5. März 2017

Zwerg spinnt Romney


 Gleich zwei Neuerungen habe ich mit diesem Garn ausprobiert.
 
 
Zum einen hatte ich bisher noch nie Romney versponnen und irgendwann, irgendwo im Netz einmal davon gelesen. Die Wolle soll nicht gerade schmuseweich sein, aber einen schönen Glanz ergeben. Das war ausreichend für mich, gleich ein sattes Kilo davon zu bestellen.
 
 
Nachdem die anfängliche Skepsis bei der ersten Fühlprobe überwunden war, rasch zu Farbresten gegriffen und 100g davon gefärbt. Von Glanz auf der Faser nicht wirklich eine Spur. :o/
 
 
Jetzt stand aber schon seit geraumer Zeit dieser Neuzugang bereit und wartete auf seinen Einsatz. Der Kammzug kam wie gerufen! Was soll ich sagen? Der Elektrozwirner arbeitet emsig und zuverlässig. In viel kürzerer Zeit als mit den manuellen Rädern, drehte er mir ein feines Fädchen. Der Romney-Kammzug tat sein übriges, ließ er sich doch fantastisch und einfach ausziehen. Anstatt jetzt aber erst einmal nur einen simplen Zwirn zu versuchen, habe ich mich direkt an die Navajovariante gewagt. Man hat ja sonst keine Aufregung im Leben. ;o) Ohne einen blassen Schimmer, welche Umdrehungszahl die optimalste für mein Gespinst hätte sein können, rackerte ich rein nach Bauchgefühl die Spule ab. Hei, da ging die Post ab und der Schweiß stand auf der Stirn, so dass ich anfänglich Mühe hatte, der Geschwindigkeit nachzukommen. Eine langsamere Umdrehungszahl hätte mir den Faden wieder zu weit aufgezwirbelt, sonst hätte ich natürlich die Geschwindigkeit reduziert. Die Füllung der Spule oben zeigt 100 g und hat noch reichlich Platz für mehr. Klasse!
 
 
Fazit: ich freue mich auf die restlichen 900 g Romneyfaser, die in der Sonne, im verarbeiteten Zustand, doch noch ein wenig Glanz zeigt und weitere Einsätze mit meinem fleißigen, kleinen, neuen Zwergenfreund, der vielleicht sogar mit in Urlaub fahren darf. ;o)