Sonntag, 29. Dezember 2013

Resteverwertung

Ich hatte von meinen letzten Färbeaktionen gefühlte 100 Gläser voller Farbreste. Also musste ich Platz schaffen. Von dem bunten Dutzend hatte ich diese Farben über und ohne große Umstände auf die Fasern gegeben:
 
Chubut

Falkland/Nylon
BFL Humbug
 
Einen Humbugkammzug habe ich das erste Mal überfärbt und war zuerst enttäuscht, weil er im nassen Zustand unheimlich hässlich war. Die Freude war groß, als sich die Farben im trocknenden Zustand regelrecht entwickelten.
 
Und dann hatte ich aus einer weiteren Überraschungsfärbung auch noch reichlich übrig und es gleich mit "verbraten". Trotz größter Mühen habe ich die unterschiedlichen Farbvarianten nicht aufs Bild bannen können. Unten auf dem ersten Bild sind es zum Beispiel zwei Türkis-  und zwei Rotbrauntöne. Aber vielleicht stimmen die Farben ja irgendwann einmal beim Fotografieren des fertigen Garns.
 


Neuseelandwolle
Die Stränge sind nicht besonders schön arrangiert, aber ich wollte einfach die letzten Strahlen der unerwarteten Sonne nutzen.


Sonntag, 22. Dezember 2013

Tulpen im Garten


 hieß der schöne Kammzug aus einem Tauschpaket, aus dem dieses Garn geworden ist. Zumindest aus den ersten 100g. Ich habe sehr lange dafür gebraucht. Einerseits, weil ich es unheimlich dünn ausgesponnen habe und andererseits, weil ich immer nur in homöopathischen Dosen am Spinnrad sitzen konnte. Ein Termin jagte den anderen und dienstlich jagte mich der Jahresabschluss, so dass der Feierabend für einige Tage spät begann. Da merkte ich so richtig, wie unzufrieden ich war, weil ich mich nicht, wie ich es mir gewünscht hätte, zum Entspannen ans Rad setzen konnte. Aber dafür freue ich mich jetzt über das herrliche Garn. Und auf den zweiten Teil, den ich ja noch vor mir habe.


Der Falklandkammzug war eine herrliche Faser. Ich würde mich freuen, wenn sie mir verraten würde, von wo es ist. Ich habe es auf 346 Meter geschafft und es ist optisch in der Tat Sockenwollstärke. Auch wenn die Meterzahl etwas anderes sagt. Ich werde irgendwann einmal mal die Sache als Streichgarn versuchen, weil ich wissen möchte, wie das zusätzliche Volumen, dass man dadurch erhält, sich auf die Feinheit des Auszugs auswirkt. Bzw. umgekehrt, man zieht noch feiner aus und erhält trotzdem mehr Volumen. ;o) So die Theorie.

 
Ich wünsche allen noch einen schönen 4. Adventssonntag und ein besinnliches Weihnachtsfest. Vielleicht sind ja bei einigen von euch sogar ein paar wollige Dinge unter dem Tannenbaum. :o)

Samstag, 14. Dezember 2013

Das farbige Dutzend


Wir hatten mit unserer Spinngruppe in diesem Jahr das letzte Treffen. Es sind alles sehr nette, herzliche Damen, die dort zusammen kommen und wir haben immer viel Spaß in unserer bunten Runde. Unsere "Anführerin" hält uns immer mit den neuesten Terminen, Anfragen zu öffentlichen Vorführungen und Märkten auf dem Laufenden und ist alles in allem sowieso ganz große Klasse. Es gibt untereinander immer so viel zu erzählen und zu zeigen, so dass es in den drei Stunden manchmal ordentlich hoch her geht. ;o)

Und weil das alles so ist, habe ich mir in diesem Jahr gedacht, dass ich den Damen einmal einen 100 g-Kammzug färbe. Eingefallen ist mir das schon im Sommer, aber da hatte ich ja noch viel Zeit, alles in die Tat umzusetzen. Und auf einmal war das letzte Treffen des Jahres da. Huch! ;o)




Jetzt wollte ich aber nicht einfach nur ein paar Stränge, die hier zu sehen sind, färben und verteilen. Ich hatte mir ein Wollquiz ausgedacht, bei dem sich jede von ihnen nach zwei richtig beantworteten Fragen einen Strang ihrer Wahl aussuchen durfte. Ich war gespannt, welche Färbung das Rennen machen würde. Zur Auswahl standen "Apfelpunsch", "Kaminabend", "Lavendeldüfte" und "Irische See" auf Chubut gefärbt. Es war der "Apfelpunsch", der die meisten Begehrlichkeiten weckte. Und ich durfte mir als Dank ein kleines, handgearbeitetes, lockiges Schäfchen aus einer schönen Verkaufsherde aussuchen. Vielen lieben Dank dafür. "Klodwig" zeige ich euch dann demnächst einmal.

So fand also eine kleine Bescherung schon etliche Tage vor Weihnachten statt und ich habe mich riesig über die Freude der Mitspinnerinnen gefreut, hatten wir doch eine mords Gaudi bei dem Quiz. Wie von Zauberhand war auf einmal auch ein kleines Buffet zusammengestellt, obwohl wir vorab eigentlich nur von mitgebrachten Plätzchen gesprochen hatten. Herrlich!

Ich wünsche morgen allen einen schönen, gemütlichen 3. Advent.
 

Dienstag, 3. Dezember 2013

Keinhasengarn oder warum der Hase aus der Wolle hüpft


Dies ist mein erstes Garn mit Angora-Anteil. Dachte ich zumindest noch, als ich die flauschigen Ausgangsrollen in Händen hielt.


Gekauft habe ich diese zwei herrlichen 50g Batts auf einer Hofausstellung. Die gedämpften, edlen Farben haben mich gleich in den Bann gezogen. Hinzu kam die Mischung der Fasern aus Alpaka, Angora, Merino, Tussah- und Maulbeerseide.

 
Beim ersten Auszug dachte ich, oh ha, da kommt was auf Dich zu. Bei weiteren Auszügen dachte ich, oh ha, oh ha, da hast Du Dir ja was angetan. Der Maulbeeranteil war störrisch wie ein Esel. An ein entspanntes, durchgängiges Spinnen war überhaupt nicht zu denken, weil ich immer wieder Knubbel von Merino und leider auch Angoranachschnitt aus dem Spinnfaden zupfen musste. Ich habe sehr lange dafür gebraucht und meine Hände taten zwischendurch ordentlich weh. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob sich überhaupt noch Häschenflaum in meiner Wolle befindet. Das, was da so typisch stachelweich absteht, ist das Alpaka. Das anschließende Entspannungsbad glich einem Wollmassaker, so sehr blutete das Rotgefärbte aus. Sei´s drum.


Die 316 m Garn, die durch die Mühe entstanden sind, entschädigen aber für die viele Arbeit.