Viel habe ich in der vergangenen Woche nicht geschafft. Außer Babysöckchen für die Tochter einer lieben Nachbarin, die begeistert mit dem Kopf nickte, als ich ihr den Strickvorschlag anbot. Für solche Zwecke ist es gut, wenn man auch mal eine Kleinstmenge über Jahre hortet.
Dafür waren unser Nachbar und mein Freund fleißig und haben seinen langgehegten Wunsch, ein Storchennest auf seine Weide zu setzen, in die Tat umgesetzt.
Gemeinsam geht alles besser. (Auch wenn man wegen der Kälte schon mal gerne die Hände bis zu den Ellenbogen in den Hosentaschen vergräbt. ;o) )
Und dann ist etwas unfassbares passiert. Kein Scherz! Das Nest wurde gestern aufgebaut und heute Morgen thront dort oben ein Meister Adebar! Jetzt ist es nicht so, dass wir hier in der Gegend Brutpaare ohne Ende haben. Zwei weitere Nester stehen weit entfernt am anderen Ende des Dorfes. Im vergangenen Jahr besuchte uns ein Vogel und snackte vergnügt die Engerlinge aus dem frisch gepflügten Feld. Wir konnten vorhin nicht fassen, wie das möglich ist, dass ein neues Nest so schnell entdeckt wird und das ganz ohne Zeitungsinserat.
Frei nach dem Motto: renovierungsbedürftige Einraumwohnung mit herrlicher Aussicht in die freie Natur kautions- und kostenfrei auf unbestimmte Zeit zu vermieten! Reichhaltiges Nahrungsangebot auf Feuchtwiesen, inklusive Bachlauf, nur wenige Flugminuten im angrenzenden Umland und auch fußläufig direkt erreichbar. ;o)
Etwa 20 Minuten blieb er oder sie unser Gast, bevor man sich in die Lüfte erhob und über den nahen Wald kreiste. Auch wenn es nicht so aussieht, die Strommasten stehen weit genug weg, so dass die Anflugschneise nicht beeinträchtigt ist. Eine Nachbarin und ich waren uns sicher, dass es sich um eine SIE handelt. "Der/Die guckt bestimmt, ob es nicht woanders noch was besseres gibt, so würden wir das ja auch machen." Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätten wir uns vor Lachen auf die Straße geworfen. Es bleibt abzuwarten, ob sich in diesem Jahr noch ein zweiter hinzu gesellt. Auf jeden Fall ist das Nest schon mal nicht unentdeckt geblieben und unser Nachbar glücklich.