Sonntag, 2. November 2014

Wie man aus einem räudigen Stück Shetlandvlies


doch noch etwas hervorbringen kann, sieht man hier.


Ganz zu Anfang meiner Färbeversuche, wollte ich einmal ganz unterschiedliche Dunkelrottöne ausprobieren. Ein Shetlandvlies diente als Unterlage. Trauriger Weise sind die Farben so ineinander gelaufen, dass der Test ganz gründlich in die Hose gegangen ist. Ganz zu schweigen davon, dass ich die Farben den Mischungen sowieso nicht mehr zuordnen konnte. Also landete alles in der "Vergessenheitstüte für Enttäuschungen".


Jetzt haben solche Tüten die Eigenschaft, eine Art Verwandlungsprozess in Gang zu setzen, so dass nach mindestens 12 Monaten ein ganz anderes Teil daraus hervorkommt, als man hineingelegt hat. So ähnlich, wie beim "Reiferegal". ;o) Und am allerbesten für Veredelungsversuche sind Urlaube, diesmal mit Blick auf das Wettersteinmassiv inkl. Zugspitze. Auf dem Sonata habe ich nur eine stark begrenzte Auswahl an Übersetzungen und muss vorher genau überlegen, welches Garn zur Not auch mal in die Hose gehen darf. ;o)


Mein kleiner, "roträudiger Straßenköter" war aufgrund des Drucks in der Tüte und des ewigen hin und her Geschleppes schon ganz platt geworden und musste erst einmal belüftet werden. Da ich dünn spinnen wollte, konnte ich auch nicht so zügig ausziehen, wie ich es mittlerweile gewohnt bin und habe für die 100 g doppelt so lange gebraucht, weil sonst zu viele Knübbelchen im Garn geblieben wären.


Die unterschiedlichen Dunkelrotvarianten haben mich aber für die Geduld entschädigt. Und ich glaube, ich werde aus den 204 m mal keine Socken machen. Zur Not habe ich auch noch 10 g vom Vlies übrig.