Als sich die Gelegenheit ergab, einige Knäule japanische Sockenwolle preisgünstig zu erwerben, habe ich nicht lange gezögert und zugeschlagen. Eingefleischte Stricker- und Häklerinnen dieser Designergarne wissen, Fluch und Freude liegen nah beieinander. Dennoch lässt man sich von gewissen Widrigkeiten nicht so leicht abschrecken. Ich sage nur: Knoten.
Deswegen habe ich gleich zu Beginn die Knäule erst einmal umgewickelt, um zu ermitteln, wie viele Knoten ich erwarten kann um ggf. die Abschnitte neu zusammen zu setzen. Im ersten Knäul hatte ich nur einen, im zweiten ebenfalls. Kein schlechtes Ergebnis.
Um so erstaunter war ich, als sich beim Häkeln herausstellte, dass der Farbverlauf an einer Stelle schneller wechselte als gewünscht. Selbstverständlich hatte ich schon etliche Reihen weiter gehäkelt, da ich den eigentlichen Farbverlauf noch nicht richtig einschätzen konnte. Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass mit einer neue Farbe angesponnen wurde. Das ist noch heimtückischer als Knoten!
Nachdem die erste Wut verraucht war, stellte sich eine gewisse Gleichkültigkeit ein, frei nach dem Motto: Augen zu und durch, egal was kommt! Zum Ribbeln hatte ich keine Lust.
Das Muster hatte es mir seit der Entdeckung angetan. Die Anleitung ist sehr schön geschrieben und beinhaltet auch noch eine Schal-Variante. Ich weiß jetzt schon, dass ich diese demnächst auch noch machen werde.
Die Blümchenkante habe ich "frei Schnauze" angehäkelt. Für ein wenig Tüddelkram bin ich immer zu haben. :oD
Und mit ein wenig Wollwaschmittel konnte ich sogar die Kratzigkeit der Wolle bezwingen. Das Tuch ist jetzt halstauglich. ;o)
Und während ich mich mit dem Fotoapparat vergnügte, wuselte die ganze Zeit Herr Amsel um mich herum und suchte für seinen Nachwuchs schmackhaftes Gewürm. Ich persönlich habe eine Tasse Kaffee und ein paar Plätzchen im Anschluss vorgezogen. ;o)