Dienstag, 3. Dezember 2013

Keinhasengarn oder warum der Hase aus der Wolle hüpft


Dies ist mein erstes Garn mit Angora-Anteil. Dachte ich zumindest noch, als ich die flauschigen Ausgangsrollen in Händen hielt.


Gekauft habe ich diese zwei herrlichen 50g Batts auf einer Hofausstellung. Die gedämpften, edlen Farben haben mich gleich in den Bann gezogen. Hinzu kam die Mischung der Fasern aus Alpaka, Angora, Merino, Tussah- und Maulbeerseide.

 
Beim ersten Auszug dachte ich, oh ha, da kommt was auf Dich zu. Bei weiteren Auszügen dachte ich, oh ha, oh ha, da hast Du Dir ja was angetan. Der Maulbeeranteil war störrisch wie ein Esel. An ein entspanntes, durchgängiges Spinnen war überhaupt nicht zu denken, weil ich immer wieder Knubbel von Merino und leider auch Angoranachschnitt aus dem Spinnfaden zupfen musste. Ich habe sehr lange dafür gebraucht und meine Hände taten zwischendurch ordentlich weh. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob sich überhaupt noch Häschenflaum in meiner Wolle befindet. Das, was da so typisch stachelweich absteht, ist das Alpaka. Das anschließende Entspannungsbad glich einem Wollmassaker, so sehr blutete das Rotgefärbte aus. Sei´s drum.


Die 316 m Garn, die durch die Mühe entstanden sind, entschädigen aber für die viele Arbeit.