Sonntag, 20. Dezember 2015

Warm gekurbelt


Für ein kommendes Projekt habe ich ein paar sehr gut abgelagerte, selbstgefärbte und kardierte "Altbatts" in zwei verschiedenen Beerentönen aus BFL, mit etwas Merino, Kid-Mohair, Hochglanznylon, Seide und Schappe-Seide zur Probe in ein paar "frischere" Batts umgearbeitet.

 
Auf den Fotos erscheint das Fädchen unspektakulär, hat aber in Natura ganz schön Potential. ;o)

 
Dummer Weise habe ich sie vorher nicht gewogen, so dass diesmal Gesamtlänge und Gewicht eine Überraschung werden. Ich spinne wieder relativ dünn und werde wohl noch einige Zeit brauchen, bis ich mit dem Zwirnen beginnen kann. Das geht dann immer ganz fix von der Hand. Aber da ein nächstes Garnprojekt ansteht, werde ich versuchen, mich zu sputen.
 

Sonntag, 13. Dezember 2015

Ein Lace-Tüchle


Mein erstes, höchstselbst Gestricktes!


Ach ja, und höchstselbst Gefärbtes auch noch dazu. :o)


Ein 100g-Leichtgewicht aus 600 Metern Merino-Nylon-Singlegarn. 100 % kratzfrei!


Eigentlich ist es gar nicht ein Grün für meinen Typ, aber man muss auch mal was riskieren. ;o)) Ich war von diesem schattierten Ton direkt beim Färben schon so begeistert, dass ich nicht lange gefackelt habe.


Und aus einer 1,60er Spannweite nach dem Stricken sind, nach dem Spannen im nassen Zustand, satte 2 m geworden. Also so richtig schön was zum Schlingen!



Sonntag, 29. November 2015

Es war einmal ´ne Currywurst...


Wenn das jetzt jemand ganz bestimmtes liest, kriegt sie einen Schreikrampf. ;o) Weil, den ursprünglichen Gedanken zu Anfang der Garnentstehung kann man einfach nicht wegdiskutieren und das war so:


Es war einmal eine herrliche Mix-Tüte Namens "Magma" aus England, die wollte unbedingt als Erste von dreien, mit etwas dunkler Yakfaser, auf der Karde zu zwei unterschiedlichen Batts verarbeitet werden.


Die beiden daraus entstandenen, lavaspuckenden Wonneproppen zu jeweils 75g flüsterten ständig: "Spinn uns, spinn uns..." und relativ schnell war ich dieser Bitte erlegen.


Es folgte Ernüchterung und Grauen. Das Yak war bockig, wickelte sich ständig mit um die anderen Fasern, so dass deren Farben verdeckt wurden und der rote und weiße Seidenanteil erwies sich als optisch unschön. Sprich: einfach doof. Da bei uns im Ruhrgebiet tonnenweise "Pommes Schranke", also Pommes Rot-Weiß, verzehrt werden, ward dieser nervenzermürbende Faden von Stund an "Currywurst Schranke" getauft und relativ kurz nach Erstehung dieses Fotos in die Kiste für "irgendwann später" geschmissen und erfolgreich vergessen.

 

Etliche Monde später wollte ich einmal wieder mit dem Bliss verzwirnen und benötigte die dritte Spule. Nachdem ich sie Wochen später in der "Abstellkiste" endlich wiedergefunden hatte, nahm mir immer noch dieses vermaledeite Fädchen die volle Kapazität der Spule. Zwischendurch erkundigte sich die besagte Dame eines möglichen Schreikrampfes in unregelmäßigen Abständen, ob ich denn mit dem schönen Garn endlich einmal fertig wäre. :o/ Es half alles nix, das Garn musste irgendwie von der Spule runter bzw. erst mal ordentlich und zur Gänze drauf. Also Zähne zusammenbeißen und durch.


Nachdem ich zähneknirschend so vor mich hinsponn, hinspinnte, hinspann (das Beste gewinnt), entwickelte sich aus der handfesten Abneigung langsam aber ständig zunächst eine gewisse Gleichgültigkeit, die dann bei dem 2. Batt sehr schnell in eine gesteigerte Neugierde mutierte.


Das Verzwirnen konnte ich am Ende kaum noch erwarten und der Trocknungsvorgang nach dem Entspannungsbad hätte ebenfalls schneller von statten gehen können.


Was soll ich sagen? Das Garn ist der Hammer. Der Griff ein Traum. Die "Schranke" hat in der Zwischenzeit eine gute Seele abgebaut und zurückgeblieben ist etwas, das an Lebkuchen mit Zuckerwerk erinnert.


Und  somit wurde aus der unschönen Currywurst ein flauschweicher Lebkuchen mit 490m Länge und wartet zur Zeit glücklich und zufrieden auf seine Verstrickung.


Und die gute Elke hat von Anfang an Recht behalten. ;o)

Allen Leserinnen wünsche ich einen gemütlichen, 1. Advent mit ein paar leckeren Lebkuchen zum Kaffee oder Tee.

Samstag, 21. November 2015

Der SpinnWeben-Tag im Mühlenhof

 
rief und wir waren dort!
 

Unser "Spinnmobil" startete mit einer kleinen Abordnung von vier Frauen unserer Mülheimer Spinngruppe, plus einer Nachzüglerin, bei völligem Sauwetter (wie man sieht) zum Münsteraner Freilichtmuseum, wohin die dort ansässige Spinngruppe in diesem Jahr geladen hatte.

 





Dass es gut werden würde, ahnten wir im Voraus. Dass es einmalig werden würde, wurde uns klar, als wir den Gräftenhof, der uns für herrliche Stunden beherbergen würde, betraten und schlichtweg überwältigt von der Atmosphäre waren.


Früh am Morgen hatten wir noch freie Platzwahl und konnten uns mental auf das Kommende vorbereiten. *Ohmmm ;o))

 
 

Aufs Beste wurden wir vom Museumsverein mit Grünkohleintopf und Kaffee und Kuchen versorgt und auch der Begrüßungsumtrunk mit Trinkspruch war herzerwärmend klasse.


Eine liebevoll präsentierte Wollverarbeitungsstrecke und verschiedenste Naturfarben auf Wolle, Kaufmöglichkeiten und einige Mitmachaktionen rundeten die Gesamtaktion vortrefflich ab.


Die Damen haben tatsächlich alles gegeben, uns allen einen unvergesslichen Tag zu bereiten und dafür von den Mülheimerinnen ein ganz herzliches Dankeschön! Das "Wanderbanner" wird im nächsten Jahr bei der Schäferei Stücke in Löhne entrollt, die sicher auch auf ihrem Gelände allen Gästen einen tollen Tag bereiten werden.

Sonntag, 15. November 2015

Die kommen heute mit!

 
Wohin, das werde ich demnächst berichten.

Sonntag, 8. November 2015

Topfleerung 3. Teil

 
600 g, wieder ganz einfache Neuseelandwolle, mit alten Farbansätzen gefärbt. 6 Monate waren sie sicherlich schon angerührt und haben überhaupt nichts an Brillanz verloren. Unglaublich, wie viele Gläser im Lauf der Zeit mit Färbelösung, teilweise nur Reste, gefüllt waren.


Der bedeckte Himmel vom oberen Bild ist der Farbechtheit des Stillebens besser bekommen als dem unteren. Alles ist in Wirklichkeit weitaus grünstichiger, leuchtender und das Violett blauer. Vielleicht lässt sich das fertige Garn ja einmal besser einfangen.

Da sich mein Laptop im Moment etwas ziert und keine Netzverbindung aufbaut, kann ich nur diesen Post zeigen, den ich im Sommer schon vorbereitet und dann irgendwie vergessen hatte. Nun ja, besser als nix. ;o)

Sonntag, 1. November 2015

Passionsfrucht trifft Drachenfrucht

 
Zwei Exoten treffen hier farbig in einem Fädchen aufeinander.
 

Gesponnen aus den zu Ostern gekurbelten Batts passt das Garn sogar in eine Herbstliche Landschaft.


Auf ganz schlichter Neuseelandfaser gefärbt und mit etwas weißer Seide und schwarz gefärbten Schappe-Seidennöppies vermischt, ergibt sich ein munteres Bild. Eine Spinnkollegin fragte neulich, wo ich denn die ganzen Wollmäuse hervorgeholt hätte um sie mit einzukardieren. ;o)
 

Da ich wieder mit Unterbrechung gesponnen habe, sind die Lauflängen wieder unterschiedlich geworden. 430 m und 330 m aus jeweils 110g. Bäh! Nun ja, sind trotzdem schön geworden. ;o)

Sonntag, 25. Oktober 2015

Auftragsarbeit Teil 2

 
Die "Artischockenblüte", ein Faserkauf.
 

Das Bild des Kammzugs eine freundliche Leihgabe von Catrin, denn das fertige Garn wird in ihren Vorrat einziehen.

 
180 g einer Fasermischung aus BFL und Rosenfaser, 60/40.

 
Auf der Spule und mit künstlichem Licht sah der Faden aus wie pures Metall. Ich gestehe, noch nicht gezählt zu haben, denn das Garn ist erst über Nacht trocken geworden und musste flugs, heute Morgen noch im leichten Niesel, vor die Kamera.
 
 
Und hier 2/3 der diesjährigen Ausbeute unserer beiden Weinstöcke. Das andere Drittel hatte ich bereits eine Woche zuvor schon verflüssigt und für den Rest beschlossen, dass er am Stock noch etwas nachreifen durfte. Nach drei Stunden Verarbeitungszeit und fast 6 Litern Saft aus der abgebildeten Menge, konnte ich keine Traube mehr sehen. Ich muss zugeben, nicht gerade traurig gewesen zu sein, dass die Vögel vorher schon gut mindestens 1/4 der ganzen, möglichen Ernte stibitzt hatten. ;o)

Samstag, 17. Oktober 2015

Es geht auch gruselig


Es schaut schon reichlich gruftig aus, das Garn. Wenn Morticia Adams handarbeiten würde, wäre es bestimmt das Richtige für ein Mützchen für Pubert und einen Ganzkörperanzug fürs Eiskalte Händchen. ;o)

Sonntag, 11. Oktober 2015

Das wurde aber auch Zeit!




Und gleich im doppelten Sinne. Ungewöhnlich lange hatte ich den traumhaften Kammzug von
100 g aus 70 % Merino und 30 % Seide einer Färberin aus England auf dem Rad.


Einerseits, weil ich ihn hauchdünn ausgesponnen habe und andererseits, weil ich kaum Zeit und dann auch noch andere Projekte begonnen hatte.


Aber jetzt liegt ein wahres Prachtstück von einem 623 m-Strang in der Sonne. Und das ist das dritte "das wurde auch Zeit".


Nämlich die Länge von 600 m, zweifädig verzwirnt, zu knacken. Ziel erreicht! *hüpf


Dieses Garn ist nämlich für einen Nuvem vorgesehen und wird im äußeren Bereich verarbeitet werden. Vielleicht sollte ich langsam mal den Kammzug aufs Rad nehmen, mit dem ich farblich beginnen möchte?! ;o)